Das Frühstart-Therapie-Programm ist eine früh ansetzende hoch-frequentierte autismusspezifische pädagogisch-therapeutische Begleitung von Kindern (Lebensalter 1,5 Jahre bis Schuleintritt) und ihrem Umfeld ((Pflege-)Eltern, Krippe, KiTa) mit dem Ziel, Entwicklungsrückstände in frühen entwicklungssensiblen Phase aufzufangen und aufzuarbeiten. Der Fokus in der (Pflege-)Eltern- und Umfeld-Arbeit liegt dabei im Bereich der Aufklärung, des Verstehens der Verhaltensweisen und der Entwicklung von hilfreichen, geeigneten und förderlichen Strategien, um die Entwicklungs- und Integrationschancen des Kindes nachhaltig zu erhöhen. In der direkten Begleitung des Kindes (bedarfsorientiert auch gekoppelt mit der Einbindung der (Pflege-)Eltern) stehen die Entwicklung von sprachlichen, motorischen, kognitiven, sozialen und sozial-spielerischen Fertigkeiten im Fokus.
Die angesetzten Interventionen beruhen dabei auf empirisch überprüften autismusspezifischen, verhaltenstherapeutischen, videogestützten, interaktionsorientierten und beziehungsorientierten Methoden, die durch die Ergebnislage entwicklungspsychologischer Studien als effizient, hochwirksam und gesichert in der autismusspezifischen pädagogisch-therapeutischen Begleitung abgebildet sind. Dabei kommen vor allem das „Early Start Denver Model“ (ESDM) sowie das „Autismusspezifische Frankfurter Frühinterventionsprogramm“ (A-FFIP) zum Tragen, in denen auch eine stete Entwicklungsüberprüfung sowie eine intensive (Pflege-)Eltern- und Umfeld-Arbeit verankert sind.
Die Therapiefrequenz ist in der Regel auf 3 Therapieeinheiten pro Woche im Umfang von 12 Wochen angelegt. Dabei hat sich ein Setting von zwei Therapieeinheiten für die direkte autismusspezifische pädagogisch-therapeutische Begleitung am Kind und eine Therapieeinheit für die intensive Elternarbeit als effektiv, praktikabel und für die meisten Familien gut umsetzbar herauskristallisiert. Der wöchentliche Austausch kann sowohl in Präsenz, als auch telefonisch oder per Video-Termin realisiert werden, um die Termingestaltung somit auf den Alltag und die Belastungssituation der Familien anzupassen.
Im Anschluss an das Frühstart-Therapie-Programm erfolgt oftmals ein weiterer Bewilligungszeitraum in Form der „regulären“ Autismustherapie. Es kann aber auch möglich sein, dass die positive Entwicklung innerhalb des Frühstart-Therapie-Programms eine direkte Weiterführung der Therapie nicht zwingend notwendig macht.
Die Konzeption dazu finden sie unten auf folgender Seite: Autismustherapie | Konzeption